Unsere Philosophie

Konzeption – Der rote Faden

„Mit den Waldkindergärten ist die erste Bildungseinrichtung nach außen in den Wald verlegt worden.“
Bentele, Peter (2021): Wald und Mensch im Dialog, Theorie und Praxis der Waldpädagogik, S. 77, Dortmund, Verlag Modernes Lernen Brogmann GmbH & Co.KG

Das Konzept „Waldkindergarten“ bzw. „Naturraumpädagogik“ ist mittlerweile fester Bestandteil in der Frühpädagogik und hat flächendeckend an Anerkennung gewonnen. Doch bis es so weit war, dauerte es über 50 Jahre. Bereits 1952 gründete Ella Flatau (1911-1991) in Dänemark den ersten Kindergarten im Naturraum. Den ersten deutschen Waldkindergarten gründete Ursula Sube 1968 in Wiesbaden. 25 Jahr später wurde dann der erste anerkannte Waldkindergarten in Flensburg von den Erzieherinnen Kerstin Jebsen und Petra Jäger eröffnet. Eine erste spezifische Konzeption entstand. Mittlerweile gibt es laut BvNW über 2000 Natur- und Waldkindergärten in Deutschland, mit steigender Tendenz.

Die Naturerfahrungen, welche das Kind hier macht, gehören zu den existentiellen Lebensgrundlagen des Menschen. Eine Kindheit zwischen Wiesen, Feldern und Wäldern: Kinder müssen die Möglichkeit haben zu entdecken, zu raufen, zu toben und sich schmutzig zu machen. Kinder sind dabei Konstrukteure, Forscher und Abenteurer: Man muss sie nur lassen!

„Natur stellt für Kinder einen maßgeschneiderten Entwicklungsraum dar. Eine Erfahrungswelt, die genau auf die Bedürfnisse von Weltentdeckern zugeschnitten ist.“
Hütter, Gerald; Renz-Polster, Harald (2013): Wie Kinder heute wachsen. Natur als Entwicklungsraum. Ein neuer Blick auf das kindliche Lernen, Denken und Fühlen., S.35

Der Aufenthalt in der Natur: steigert die Wahrnehmung und schult alle Sinne treibt die motorische- und sprachliche Entwicklung voran
stärkt das Selbstvertrauen beeinflusst positiv das soziale Verhalten und die Gesundheit bietet Raum für Stille, Fantasie und Musik Zusätzlich zu den Natur- und Walderfahrungen, die das Kind täglich macht, finden mehrmals die Woche sozialpädagogische Aktivitäten in allen Bildungs- und Entwicklungsfeldern statt.

Wir pädagogischen Fachkräfte fördern ihr Kind zum einen durch unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung beim Spiel und im Kindergartenalltag zum anderen ermöglichen wir aber auch gezielte neue Lernerfahrungen.

Bildungsarbeit im Wald – die Natur hilft uns dabei
Natur- und Waldkindergärten stärken und stabilisieren in besonderer Weise die kindliche Entwicklung. Die Kinder erleben die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Mensch und Natur, da sie den Großteil ihrer Kindergartenzeit in der Natur sind. Sie erfahren sich dabei als Teil des Ganzen. Die Kinder lernen, die Natur zu achten und zu berücksichtigen.
Der Wald bietet Ihrem Kind vielfältige Anregungen und ist eine überaus entwicklungsfördernde Umgebung: er ermöglicht den Kindern unterschiedliche Sinneserfahrungen und steigert damit die Wahrnehmung; seine Beschaffenheit bietet ihnen vielfältige Bewegungsmöglichkeiten, was die motorische Entwicklung vorantreibt; das tägliche Entdecken und Ausprobieren stärkt das Selbstvertrauen, das Denken, die Geschicklichkeit und Eigenständigkeit; das fehlende vorgefertigte Spielzeug führt zu Kreativität, Gemeinschaftssinn und Kommunikation, was das soziale Verhalten und die kindliche Sprachentwicklung positiv beeinflusst.

Vorschularbeit und Kooperation mit der Schule

Eine besondere Aufmerksamkeit erfahren die „Trolle“ in ihrem letzten Kindergartenjahr. Zweiwöchentlich werden Sie von der Kooperationskraft der zuständigen Friedensschule besucht und in ihrer Schulreife gefördert. Für die Trolle gibt es zusätzlich „Troll-Nachmittagen“ an welchen Excursionen und besondere Aktivitäten stattfinden.

Der rote Faden.

Inklusion bei den Waldwichteln

Bei uns sind alle Kinder willkommen, unabhängig von Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, Entwicklungsstand, Förderbedarf oder Behinderung. Jedes Kind wird so angenommen, wie es ist, und erhält die Unterstützung, die es braucht.

Wir ermöglichen Kindern ein Aufwachsen in und mit der Natur und leben dabei eine inklusive, vorurteilsfreie Pädagogik. Entwicklungsbesonderheiten sehen wir als Teil der Persönlichkeit.

Der Waldkindergarten bietet besonders gute Bedingungen auch für Kinder mit:

  • Behinderungen und chronischen Erkrankungen
  • Entwicklungsverzögerungen
  • motorischen oder sensorischen Störungen
  • Sprachschwierigkeiten
  • Verhaltensauffälligkeiten oder seelischen Belastungen

Vorteile der Inklusion im Waldkindergarten
Alle Kinder dürfen hier mit ihren Eigenheiten sie selbst sein. Die Natur schafft Raum für Gemeinschaft, Vielfalt und Teilhabe. So wird Inklusion nicht nur benannt, sondern tagtäglich gelebt.

Grenzen der Inklusion

Nicht jedes Kind profitiert gleichermaßen von der Naturpädagogik. Gerade bei Behinderungen sollte die Entscheidung für einen Waldkindergarten sorgfältig geprüft werden. Gerne beraten wir Sie dazu persönlich.

Zusammenarbeit mit Eltern und Partnern

Eine enge Kooperation zwischen Eltern und pädagogischem Team ist uns wichtig. Offenheit, Vertrauen und regelmäßiger Austausch sorgen dafür, dass Sie die Kindergartenzeit Ihres Kindes aktiv mitgestalten können – ob bei Elternabenden, Entwicklungsgesprächen, über Elternbriefe, die Kita-Info-App oder das Waldwichtelbuch.

Der Elternbeirat, gewählt von den Eltern, vertritt deren Interessen nach innen und außen und arbeitet nach den Vorgaben der Vereinssatzung und des KiTaG.

Darüber hinaus kooperieren wir mit vielen Partnern, die den Alltag der Kinder bereichern: dem Verein Waldwichtel Natzental e.V., Schulen, pädagogischen Fachschulen, Behörden, Forstamt, Gesundheitsamt, Polizei und Feuerwehr. Auch regelmäßige Zahnpflegeübungen mit der „Zahnputzfee“ sowie Besuche im Seniorenheim gehören dazu.